Verden·Dörverden (jpr·upr). Nach fast fünf Stunden "Jagd" haben gestern die letzten Pferde im Hänger die mittleren Allerwiesen bei Verden verlassen. Hannes Baumgart stand in Unterhosen und mit Wasser in den Gummistiefeln am Zaun und riss jubelnd die Arme in die Luft. Seit morgens um neun Uhr versuchten er und und einige Helfer, die 20 jungen Pferde von der Weide zu holen, die bis auf ein paar trockene Flecken unter Wasser stand. Er habe die Information bekommen, dass in der Uckermark ein Wehr geöffnet wurde, was auch den Pegel der Aller steigen lassen könnte, sagte Baumgart. "Da mussten wir jetzt schnell handeln." Für die Pferde habe zu dieser Zeit keine Gefahr bestanden. "Wir haben die Pegelstände regelmäßig beobachtet und stehen in ständigem Kontakt mit anderen Haltern flussabwärts." Doch was als schnelle Aktion geplant war, entpuppte sich als mehrstündiger Hochleistungssport für alle Helfer. Die Pferde wollten sich nämlich nicht einfangen lassen. Mit der Zeit fanden sich aber immer mehr Helfer ein, meist Pferdebesitzer aus der Umgebung. In einem provisorischen Gatter wurden die Tiere zusammengetrieben und nach und nach in Hängern in den Stall nach Döhlbergen zurückgebracht. Über Stunden versuchten auch weiter ostwärts in Wahnebergen Feuerwehr, Landwirt und Tierärzte, sechs Pferde einzufangen. Bei drei Tieren gelang es, drei sind laut Gemeindebrandmeister Gerd Degener "immer wieder ausgebüxt". Am späten Nachmittag wurde die Aktion wegen zu großer Gefahr abgebrochen und die Pferde laufen gelassen. Sie werden nun beobachtet.
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